Abessinier leiden manchmal unter angeborenen Krankheiten. Diese durch Gendefekte verursachten Erbkrankheiten treten vor allem bei Inzuchtvarianten auf. Deshalb ist die Katzenzucht mit Sorgfalt zu betreiben und wird auch entsprechend kontrolliert. So dürfen auch bei den Abessiniern Tiere nicht wahllos miteinander gekreuzt werden.

Häufige Erbkrankheiten

Einige Erbkrankheiten sind bei dieser Katzenrasse besonders häufig. Dazu gehört beispielsweise die sogenannte Retinaatrophie. Bei dieser Krankheit wird die Netzhaut des Auges durch fehlerhafte Stoffwechselprozesse im Körper der Katze kontinuierlich zerstört, was schließlich zur Erblindung des Tieres führt. Ein derartiger Netzhautschwund kann vom Tierarzt festgestellt werden.

Eine weitere Erbkrankheit bei dieser Rasse ist die sogenannte Patellaluxation. Dabei ist das Kniegelenk des Tieres aufgrund eines genetischen Defekts verformt. Die Katze leidet dadurch ständig an einer Verrenkung der Kniescheiben.

Auch die spinale Muskelatrophie ist eine genetisch bedingte Krankheit. Dabei werden Nervenzellen geschädigt, welche die Muskulatur der Katze steuern.

Eine tödlich verlaufende Erbkrankheit ist die Gangliodose. Dabei wird das gesamte Nervensystem der Tiere sukzessiv zerstört, was schließlich zum Tod führt.

Zu den häufigsten Erbkrankheiten bei Katzen gehört die hypertrophe Kardiomyopathie. Sie betrifft nicht nur Abessinier, sondern fast alle Katzenrasse bis hin zur gewöhnlichen Hauskatze. Die Krankheit zieht eine Verdickung der Herzmuskulatur nach sich , wodurch das Herz nicht mehr genügend Blut durch den Körper pumpen kann. Die Krankheit ist mittlerweile medikamentös behandelbar. Allerdings ist die Lebensdauer der darunter leidenden Tiere erheblich verkürzt.

Das Genom der Abessinier wurde in der Zwischenzeit von Wissenschaftlern vollständig entschlüsselt. Diesen Umstand macht man sich nun auch in der Humanmedizin zunutze. Dadurch können Erbkrankheiten, die bei den Katzen, aber auch häufig beim Menschen auftreten, näher erforscht werden.

Verantwortungsvolle und seriöse Züchter werden Maßnahmen, welche die Zuchtverbände zur Vermeidung dieser Krankheiten vorsehen, stets einhalten. Werden nur bestimmte Tiere miteinander gekreuzt, so ist das Auftreten eines derartigen Gendefekts sehr unwahrscheinlich. Deshalb sollte man sich beim Kauf der Katze ihren Stammbaum ansehen.